Lidplastik: für einen frischeren Look
Schlaffe Lider sind häufig eine typische Alterserscheinung. Bilden sich am Unterlid zunehmend Fältchen oder entstehen Hautfalten im Oberlidbereich, ist das äußere Erscheinungsbild des Augenbereichs deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Noch tragischer ist eine mögliche Einschränkung des Gesichtsfelds, die durch größere Hautfalten am Oberlid zustande kommt. Eine Folge dieses Hautbildes, das durch Schlafmangel oder erhöhte Sonneneinwirkung zusätzlich verschlimmert wird, ist eine markante ästhetische Beeinträchtigung. Dieser Problematik wirkt die Lidplastik effektiv entgegen.
Was ist eine Lidplastik?
Eine Lidplastik verfolgt den Zweck, die Falten um die Lidpartie zu glätten. Des Weiteren dient die Behandlung der Entfernung folgender Erscheinungen auf der Haut:
- Fettvorwölbungen an der Nasenregion
- Tränensäcke an den Unterlidern
- Hautfalten in Oberlidern
Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Lidplastik?
Eigentlich gibt es keinen eindeutig bestimmbaren Zeitpunkt für die Lidplastik. Leiden Patienten selbst zu sehr unter den Tränensäcken oder erinnert die Lidpartie deutlich an das fortschreitende Alter Betroffener, ist eine Lidplastik bei nötigem Interesse in Erwägung zu ziehen.
Welche Behandlungserfolge dürfen Patienten erwarten?
Nach einer Lidplastik hat die Augenpartie normalerweise eine deutliche ästhetische Verbesserung erfahren. Sind die Schwellungen und Rötungen des Eingriffs nach etwa drei Wochen verheilt, stellt sich das endgültige Behandlungsergebnis nach ungefähr drei Monaten ein. Die Ober- und Unterlider wirken glatt und sehr gepflegt. Generell wirken die Augen nach dem Eingriff wesentlich strahlender. Nur in Ausnahmefällen erfüllt der plastische Eingriff nicht einmal ansatzweise die Erwartungen der behandelten Personen.
Tipp der Redaktion: Die Lidplastik ist eine Behandlung, die der Lidpartie für einen gewissen Zeitraum zu einer verjüngten Optik verhilft. Dennoch kann das medizinische Verfahren nicht den Alterungsprozess aufhalten. Im Bedarfsfall kann der Eingriff nach einigen Jahren (oder Jahrzehnten) wiederholt werden.
Die Vorbehandlung: der erste Schritt zum Erfolg
In Vorbereitung auf die Lidplastik ist eine präoperative Untersuchung durch einen Augenarzt dringend notwendig. Im Rahmen dieser Kontrolle überprüfen die Mediziner etwaig bestehende Erkrankungen des Augenhintergrunds oder an der Netzhaut.
Patienten wird dringend angeraten, bis zu zwei Wochen vor der Behandlung auf eine Einnahme blutgerinnungshemmender Pharmazeutika zu verzichten. Deshalb sollten Betroffene in erster Linie von Arzneimitteln absehen, die Acetylsalicylsäure enthalten.
Der Ablauf des medizinischen Verfahrens
Die Dauer der Operation hängt davon ab, in welchem Umfang die Lidplastik betrieben wird. Beschränkt sich der Eingriff ausschließlich auf das Oberlid, dauert die operative Behandlung etwa 1 Stunde an. Werden die Ober- sowie Unterlidplastik miteinander kombiniert, verlängert sich die OP-Zeit auf ungefähr 1,5 bis 2 Stunden.
Ärzte bevorzugen für eine Lidplastik die Lokalanästhesie. Mediziner berichten davon, dass die Operationsergebnisse bei dieser Betäubungsmethode besser als bei einer Vollnarkose sind. Die guten Ergebnisse begründen Fachärzte mit der These, dass Patienten bei einer örtlichen Betäubung besser kooperieren können. Bei dieser Anästhesieform ist es beispielsweise möglich, dass Patienten und Patientinnen im Rahmen der Behandlung ihre Augen öffnen und umliegende Haut durch diese Methode effizienter entfernt werden kann. Allerdings ist eine Vollnarkose auf persönlichen Wunsch der behandelten Personen nicht ausgeschlossen.
Methoden der Lidplastik
Die Lidplastik schließt unterschiedliche Methoden sowie Eingriffe an verschiedenen Bereichen des Augenlids ein. Diese Behandlungen am Augenlid können separat oder kombiniert durchgeführt werden. Alle Methoden verbindet die Gemeinsamkeit, dass der operierte Bereich nach dem Eingriff mit einem dünnen Faden vernäht wird. Damit sich der Effekt verstärkt, kann die Naht zwischen Ober- und Unterlid um einen weiteren Zugfaden ergänzt werden. Im Anschluss an die Behandlung kleben Fachärzte fixierende Pflaster auf die behandelten Hautbereiche.
Operationen
Operative Korrektur an den Augenbrauen
Diese Methode eignet sich für die Patienten, die unter erschlafftem Hautgewebe an den Augen bzw. nach unten gerutschten Augenbrauen leiden. Bei diesem Verfahren nehmen Fachärzte einen Schnitt oberhalb der Augenbrauen oder in der Stirnfaltenregion vor, um die Brauen wieder richtig zu positionieren.
Tipp der Redaktion: Eine weitere Behandlungsform, die die Lidplastik einschließt und für dieses kosmetische Problem in Frage kommt, ist das obere Facelift.
Korrektur des Oberlids (Oberlidstraffung, Oberlidkorrektur)
Bei diesem Behandlungsansatz zeichnet ein Arzt die Schnittlinie für eine Beseitigung von überschüssigem Gewebe auf der Lidhaut auf. Daraufhin setzen Mediziner einen Schnitt in der Lidfalte, um das Gewebe zu entfernen. Falls nötig, durchtrennen Fachärzte bei dieser OP auch die Muskeln und Lidmuskeln, die die Augenbrauen nach unten ziehen. Je nach Bedarf nehmen die behandelnden Chirurgen bei diesem Eingriff auch eine Brauenbefestigung vor. Bei dieser Vorgehensweise, dem sogenannten Brow Pexy, werden die Augenbrauen an der Knochenhaut fixiert.
Unterlidkorrektur/Unterlidstraffung von außen
Diese Methode ziehen Ärzte bei höhergradig erschlafftem Gewebe in Erwägung. Hat ein Mediziner den Lidmuskel sowie die Haut waagerecht durchgeschnitten, wird anstehend überschüssiges Haut- und Fettgewebe beseitigt. Wurde der Muskel an der Knochenhülle fixiert, ist diese Lidkorrektur abgeschlossen.
Unterlidkorrektur/Unterlidstraffung von innen
Diese Form der Lidplastik kommt für die Personen in Frage, die unter sogenannten Tränensäcken leiden. Um dieses Problem zu beseitigen, führen Ärzte eine Entfernung von überschüssigem Fettgewebe aus der Richtung der Nase durch. Eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung dieser Methode ist das Vorhandensein festen Gewebes, das via Lasertechnik oder durch Schnitte bearbeitet wird. Im Bedarfsfall ist es möglich, das Fettgewebe unter die Augenringe zu ziehen, um diesen Makel zu beseitigen. Bei diesem Verfahren wird überstehende Haut einfach abgetrennt. Zudem achten Ärzte darauf, den Muskel nicht zu beschädigen, um eine abstehende Lidkante mit überlaufendem Auge zu beseitigen.
Korrektur für eine Fixierung bzw. Straffung der Lidkante
Diese Methode – die medizinische Bezeichnung lautet Kanthopexie – ist bei einer starken Erschlaffung der Unterlidhaut hilfreich. Bei diesem Verfahren nehmen Ärzte folgende Schritte vor:
- Lidkante wird festgezogen
- äußerer Lidwinkel wird befestigt
- Muskel wird an äußerer Knochenhaut der Augenhöhle fixiert
Lasermethode
Neben klassischen operativen Eingriffen mit dem Skalpell ist auch ein Eingriff mit einem CO2-Laser möglich. Im Rahmen eines Laserverfahrens tragen Ärzte die oberste Hautschicht am Oberlid ab, um daraufhin den Hautüberschuss zu beseitigen. Ist eine Unterlidkorrektur gewünscht, dringen die Laserstrahlen von innen über die Bindehaut ein und entfernen auf diesem Wege das überschüssige Fett.
Eine sofortige Straffung wird durch die Lasertherapie erzeugt, weil die Energie der Laserstrahlen tief in die geschädigte Haut eindringt und die hier vorhandenen Kollagenfasern erwärmt. Die Elastizität der Haut verbessert sich. Die Haut wird umgehend gestrafft. Durch eine Laseranwendung entstehende Schorfwunden sind bei optimalem Genesungsverlauf nach zwei Wochen verheilt.
Tipp der Redaktion: Eine Lidplastik via Laser ist nur für die Patienten empfehlenswert, deren Hauterschlaffung am Lid eher gering ist. Als besonders schonende Methode hat sich der Einsatz eines fraktionierten Lasers bewährt.
Mögliche Komplikationen
Unmittelbar im Anschluss an den Eingriff tritt eine vorübergehende starke Schwellung ein. Ihre Augen können Betroffene jedoch sofort nach der OP wieder öffnen.
Tipp der Redaktion: Operierte Personen sollten nach der Behandlung keine zu großen Erwartungen an ihren Allgemeinzustand haben. Die Augen lassen sich zwar öffnen. Allerdings tritt sehr schnell ein Ermüdungszustand ein.
Blutergüsse sind nach dem Eingriff eher die Ausnahme. Dafür gehören diese Nebenwirkungen zum Behandlungsbild dazu:
- Rötungen an auslaufenden Narben für etwa ein bis zwei Wochen (falls Narbengewebe leicht nach außen ausläuft)
- vermehrter Tränenfluss für die ersten zwei bis drei Wochen (Ursache: unzureichend funktionierender Lidschluss aufgrund Schwellung des ringförmigen Muskels am Auge)
- Unterlidektropium (sehr selten, abstehendes Unterlid als Folge einer kontrahierenden, überschießenden Narbe)
- Blutungen/Nachblutungen unter der Haut (mit zusätzlichem Eingriff zum Herausholen des Bluts behandelbar)
- Nervenschädigungen einschließlich Taubheitsgefühl
- Infektionen
- Wundheilungsstörungen
- allergische Reaktionen
Mit Ausnahme der Rötungen sowie des erhöhten Tränenflusses treten die anderen Komplikationen im Rahmen der Lidplastik vergleichsweise selten auf.
Hinweise zur postoperativen Pflege
Damit etwaige Schwellungen an der operierten Gesichtspartie nicht allzu stark auftreten, empfehlen Ärzte eine regelmäßige Kühlung. Es empfiehlt sich, den Oberkörper zur Nachtruhe etwas höher zu lagern. Außerdem tragen diese Pflegemaßnahmen zu einem schnellen und effizienten Genesungserfolg bei:
- etwa drei bis vier Tage nach Operation erstmals Fettcreme auf Wunde auftragen
- heftige Gesichtsbewegungen vermeiden
- keinen starken körperlichen Belastungen aussetzen
- Verzicht auf intensive Sonneneinstrahlung (verursacht eventuell Pigmentstörungen)
Orientieren sich Betroffene an all diesen Nachsorgehinweisen, sind wichtige Grundlagen für einen schnell voranschreitenden Erholungsprozess gelegt. Zudem müssen behandelte Personen bedenken, dass die Fäden ärztlich nach sieben bis zehn Tagen entfernt werden.
Wie teuer ist eine Lidplastik?
Die Kosten für plastische Eingriffe am Ober- bzw. Unterlid betragen bei einer ambulanten Behandlung unter örtlicher Betäubung jeweils 1.500 bis 1.800 Euro je Lidpartie. Kombinieren Patienten beide Lidregionen in einer Operation miteinander, offerieren einige Fachärzte interessante Rabatte. In diesem Kostenumfang sind folgende Dienstleistungen enthalten:
- Beratungsgespräch/Voruntersuchung
- OP-Technik
- Anästhesist
- behandelnder Facharzt
- Lidplastik
- nach Eingriff notwendige Nachsorgetermine
Normalerweise erklären sich Krankenkassen nicht zu einer Kostenübernahme der Lidplastik bereit. Einzige Ausnahme: es besteht eine ausreichende medizinische Indikation, beispielsweise bedingt durch eine Augenerkrankung oder einen Unfall.
Der passende Arzt
Wer den richtigen Mediziner für diesen Eingriff sucht, schöpft aus dem Vollen. Nach Möglichkeit sollten sich interessierte Personen an einen Augenarzt, Hautarzt oder Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie wenden. Doch auch einige Allgemeinmediziner oder Allergologen bieten diesen Eingriff an. Ein Indiz für die Kompetenz und Seriosität der Dienstleister ist die Zugehörigkeit zu einem medizinischen Fachverband. Sind die Mediziner Mitglieder von Vereinigungen wie der VDÄPC, ist deren Expertise belegt. Denn in diese Vereinigungen werden nur die Ärzte aufgenommen, die neben einer fachgerechten Ausbildung über Weiterbildungsnachweise des medizinischen Fachgebiets verfügen.
Ein Spezialist für Laserbehandlungen sollte ein erfolgreich absolviertes Aufbaustudium in der ästhetischen Laseranwendung nachweisen. Eine Zugehörigkeit zur Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft betont die Glaubwürdigkeit dieser Fachärzte.
Vor- und Nachteile der Behandlung
Die Lidplastik fokussiert sich zwar nur auf eine kleine Körperpartie. Doch nach einem erfolgreichen Behandlungsverlauf wirkt sich das Verfahren dennoch sehr vorteilhaft auf das psychische Wohlbefinden Betroffener aus. Dennoch gilt es, die Vor- und Nachteile des Eingriffs im Vorfeld gegeneinander abzuwägen.
Vorteile
- Auswahl aus mehreren Behandlungsmethoden
- Operation kann (nach Volljährigkeit) in jedem Lebensalter durchgeführt werden
- überschaubare erforderliche Nachsorgemaßnahmen
- große Auswahl aus Anbietern für eine Lidplastik
Nachteile
- es können (aber müssen nicht) relativ viele Risiken auftreten
- OP-Effekt hält aufgrund des Alterungsprozesses nur begrenzten Zeitraum an
- Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für den Eingriff zumeist nicht