Schweißdrüsenentfernung bei starkem Schwitzen
Der heutige Alltag wird von Perfektion regiert. In dieses Bild passen unschöne Schweißflecken einfach nicht hinein. Dennoch sind viele Männer und Frauen nicht vor einer übermäßigen Schweißbildung gefeit. Für dieses Problem ist eine Beseitigung von Schweißdrüsen ein Ausweg. Diese überdurchschnittlich hohe Schweißproduktion kann zwar generell den ganzen Körper betreffen, beschränkt sich jedoch bei vielen Betroffenen auf die Achseln. Die unangenehme Folge ist nicht nur eine deutlich bemerkbare Geruchsentwicklung. Auch unschöne Flecken auf der Kleidung lösen durch das Schwitzen bei betroffenen Menschen Unwohlsein aus. Männer und Frauen wünschen eine Verbesserung des Zustands. Dieses Verlangen trifft auf alle vermeintlichen Schönheitsmakel zu, die individuell unterschiedlich sind.
Welches Ziel verfolgt die Schweißdrüsenbeseitigung?
Hyperhidrose – eine vermehrte Schweißbildung – ist für betroffene Männer und Frauen auf Dauer unangenehm. Ob unter den Achseln, dem Brustbereich, an Händen oder anderen Körperregionen – übermäßige Schweißbildung ist im Alltag problematisch. Wer Schweißdrüsen entfernen lassen möchte, hat den Wunsch, den Schwitzeffekt zu normalisieren. Denn der Vorteil einer Beseitigung von Schweißdrüsen besteht darin, dass sich das Drüsengewebe nach dessen Entfernung nicht neu bildet. Dementsprechend ist eine vermehrte Schweißproduktion an den behandelten Körperstellen nach der Behandlung dauerhaft gehemmt.
Tipp der Redaktion: Eine Schweißdrüsenabsaugung ist nicht für Personen geeignet, deren Schweißproduktion einem gesunden „normalen“ Niveau entspricht. Diese Behandlung ist nur für die Menschen sinnvoll, welche die Schweißbildung enorm belastet und bei denen Verfahren mit nicht-invasiven Methoden erfolglos verlaufen sind.
Sind vorbereitende Maßnahmen notwendig?
Eine wichtige Grundlage für eine erfolgreich durchgeführte Beseitigung von Schweißdrüsen ist eine gründliche Voruntersuchung durch den behandelnden Mediziner. Im Rahmen dieser Untersuchung wird beispielsweise geklärt, ob andere Erkrankungen der Grund für die Überproduktion von Schweiß verantwortlich sein könnten. Mit diesen Vorsorgemaßnahmen bereiten sich Patienten und Patientinnen auf die Entfernung vor:
- unmittelbar vor der Operation duschen
- falls erforderlich, Haare an zu operierendem Bereich rasieren
- bei ambulanter Behandlung: Begleitperson für Stunden nach dem Eingriff organisieren
Der Verfahrensablauf der Behandlung
Bevor ein Chirurg die Schweißdrüsenbeseitigung vornimmt, werden die entsprechenden Absaugbereiche auf dem Körper der Betroffenen markiert. Ein gängiges Verfahren zur Schweißdrüsenentfernung ist die Tumuszenz-Methode, die ambulant unter Betäubung durchgeführt wird. Dieses ebenfalls als Saugkürettage bekannte medizinische Verfahren ist mit einer Fettabsaugung vergleichbar, die das Gewebe schont und Schweißdrüsen dennoch effizient entfernt. Dieses Verfahren führen Ärzte wie folgt durch:
- Eine Flüssigkeit wird in Gewebe injiziert.
- Die Flüssigkeit löst einen Druck aus, durch den sich Gewebeschichten lockern.
- Nach einer relativ kurzen Einwirkzeit wird die Flüssigkeit in Kombination mit den Schweißdrüsen mithilfe spezieller Kanülen abgesaugt.
Eine Alternative zum etwa 60 Minuten andauernden Tumuszenz-Verfahren ist die Antischweißbehandlung mit Botox. Bevorzugen Patienten diese Vorgehensweise, wird das Botulinumtoxin in die betroffenen Körperpartien injiziert. Dieses Nervengift ruft eine Hemmung des Schwitzprozesses hervor. Einziges Manko: die Wirkung hält nicht auf Dauer an. Die Behandlung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Hinweise zur Nachsorge nach der Entfernung der Schweißdrüsen
Unmittelbar nach der Beseitigung der Schweißdrüsen erhalten Patienten und Patientinnen an der behandelten Körperpartie einen saugfähigen komprimierenden Druckverband. Dieser Druckverband unterstützt die Haut dabei, sich gezielt wieder zusammenzuziehen. Diesen Verband sollten Betroffene regelmäßig wechseln und mindestens zwei Tage bis nach dem Eingriff tragen. Des Weiteren raten Mediziner behandelten Personen dazu, sich nach der Schweißdrüsenentfernung ausgiebig zu schonen. Deshalb ist es erforderlich, auf sportliche Aktivitäten sowie anderweitige körperliche Anstrengung für mindestens vier bis sechs Wochen nach der Behandlung zu verzichten.
Tipp der Redaktion: Eine Schweißdrüsenbeseitigung führt zu einem eklatanten Flüssigkeitsverlust im Körper. Aus dem Grund legen Mediziner Patienten nahe, in den ersten Tagen nach dem Eingriff sehr viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Risiken und Komplikationen des Eingriffs
Grundsätzlich ist es relativ unkompliziert und risikofrei, Schweißdrüsen zu beseitigen. Wählen Patienten und Patientinnen Fachärzte für plastische Chirurgie oder Fachärzte für plastisch-ästhetische Chirurgie mit großer Sorgfalt aus, legen sie eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Eingriff. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass durch ein Absaugen von Schweißdrüsen ein Flüssigkeitsverlust hervorgerufen wird, den Mediziner jedoch mit gängigen Verfahren ausgleichen können. Weitere Komplikationen können für Betroffene wie folgt auftreten:
- Wundheilungsstörungen (nur in seltenen Fällen)
- Hämatome
- Schwellungen
- Rötungen
- leichte Schmerzen (mit einem Muskelkater vergleichbar)
- allergische Reaktionen (Ausnahmefälle)
Tipp der Redaktion: Bei normalem Heilungsprozess ist es üblich, dass die Beschwerden einige Tage nach der Behandlung wieder verschwinden. Verstärken sich die Symptome oder tritt dauerhaft keine Besserung ein, sollten Betroffene dringend ihren behandelnden Arzt konsultieren.
Kostenumfang der Behandlung der Schweißdrüsen
Der Kostenumfang einer Schweißdrüsenentfernung richtet sich hauptsächlich nach dem Umfang der zu beseitigenden Schweißdrüsen. Aus dem Grund gibt es keinen allgemeinen Richtwert für den Preis der Behandlung. In Deutschland müssen Patienten und Patientinnen für das medizinische Verfahren mit einem Kostenaufwand von 1.200 bis 2.200 Euro rechnen. Diese Kosten umfassende folgende Serviceleistungen:
- Beratungsgespräch einschließlich Voruntersuchung
- Kosten für Anästhesist, plastischen Chirurgen sowie OP-Team
- OP-Saal
- verwendete Technik
- Anästhetikum
- Nachsorgebehandlungen
Tipp der Redaktion: Beruht die Schweißdrüsenbeseitigung auf rein ästhetischen Gründen, müssen Männer sowie Frauen die Behandlungskosten normalerweise selbst tragen. Wird der Eingriff hingegen aus medizinischen Gründen empfohlen, übernehmen gesetzliche sowie private Krankenversicherungen die Kosten. Bevor Betroffene die Therapie durchführen lassen, ist es bei Aussichten auf eine Kostenübernahme sinnvoll, die Krankenkasse zu kontaktieren.
Vor- und Nachteile
Eine dauerhafte Beseitigung der Schweißdrüsen ist für viele betroffene Menschen eine große Erleichterung. Plagen sich Männer und Frauen nicht stetig mit übermäßigem Achselschweiß oder schwitzenden Händen herum, führt dieser Zustand zu einem Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit. Doch die Eingriffe haben auch ihre Schattenseiten.
Vorteile
- Wahlmöglichkeiten aus mehreren Methoden
- eines der Verfahren beseitigt Schweißdrüsen auf Dauer
- Kostenübernahme durch Krankenkassen bei belegter medizinischer Indikation
- Entfernung von bis zu 90 Prozent der Schweißdrüsen
- kurze Operationsdauer mit gewebeschonenden Verfahren
- deutliche Aufwertung des Wohlbefindens
Nachteile
- bei einigen Verfahren müssen Behandlungen regelmäßig wiederholt werden
- Eingriff ist nicht für alle Personen geeignet
- gesundheitliche Risiken sind nicht ausgeschlossen