Nierentransplantationen sind medizinische Operationsverfahren, die zum Austausch einer kranken Niere gegen ein gesundes Spenderorgan angewandt werden. Die Patienten von Nierentransplantationen leiden in den meisten Fällen an Nierenversagen, welches mittels lebenslanger Dialyse behandelt, jedoch nicht geheilt werden kann. Die häufigsten Ursachen für Nierenversagen sind chronische und angeborene Nierenkrankheiten, Nierenentzündungen, Diabetes oder Bluthochdruck.
Für die Durchführung der Operation ist ein geeignetes Spenderorgan notwendig. Dieses wird entweder durch die für Europa zentral organisierte Stelle Eurotransplant unter Beachtung rechtlicher und medizinischer Maßstäbe vermittelt oder durch eine Lebendspende eines nahen Angehörigen zur Verfügung gestellt. Im Vorfeld der Operation müssen allgemeine Untersuchungen des Gesundheitszustandes des Patienten sowie spezifische Untersuchungen zur Kompatibilität des Spenderorgans veranlasst werden.
Oft wird die erkrankte Niere im Körper gelassen
Das besondere am Operationsverfahren einer Nierentransplantation ist, dass das Spenderorgan nicht an die Stelle der erkrankten Niere eingepflanzt wird. Vielmehr erfolgt die Operation unterhalb der Nieren. Dabei wird das Spenderorgan durch eine Öffnung der Leistenregion eingesetzt und dort mit den Gefäßen und der Harnblase verbunden. Für gewöhnlich wird auch ein Harnblasenkatheter zur Entlastung der Niere angebracht und muss mehrere Tage dort verbleiben. Diese weltweit angewandte Methode ist vor allem wegen des einfachen Zuganges zum Unterbauchbereich sowie der größeren Gefäßen in der Beckenregion bewährt. Die erkrankte Niere wird im Körper des Patienten gelassen, abgesehen von einigen Ausnahmen, in denen die Niere z.B. entzündet ist.